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Ich war vor Fynns Geburt eine Woche im Krankenhaus zur Überwachung meiner Blutwerte (die Leberwerte waren das größte Problem, wie ich erst später verstanden habe), meines Blutdrucks und der Proteinerie im Urin.
Vielleicht hätten sie besser gleich eine Pipeline von meinem Blutkreislauf zum Labor gelegt. So jedenfalls wurde mir vor jeder Mahlzeit Blut abgenommen und ich durfte erst essen, wenn die Werte, die manchmal erst mit ewiger Verzögerung ankamen und soweit OK waren, dass man nicht gleich einen Kaiserschnitt machen musste.

Ich war immer fertiger. Essen, Blutabnehmen, essen, Blutabnehmen, dazwischen diese lustige Sache mit dem Sammelurin. Zu allem Überfluss musste ich manchmal die ganze Zeit rülpsen.

Irgendwann hatte ich am CTG so regelmäßige Wehen, dass eine Hebamme die Ärtze gefragt hat, ob sie mir jetzt noch wehenhemmende Mittel außer dem Magnesium, dass ich ja ohnehin schon als Tablette einnahm, geben sollten. Die Oberärztin hat gesagt, nein, wenn das Kind jetzt kommt, dann soll es kommen.
Ich war inzwischen schon fast am Ende der 33. Woche angekommen. Die Spritzen zur Lungenreifung hatte ich auch erhalten.

Dann gingen sie sogar soweit mir anzubieten, die Geburt einzuleiten. Wir haben es mit dem Wehengel versucht und ich hatte auch vernünftige Wehen und der Muttermund der zuvor absolut fest und zu war, war nach der Prozedur immerhin ein bisschen weicher.

Nach einer weiteren durchrülpsten Nacht, einem weiteren vergeblichen Wehengel, dem ewigen Blutabnehmen und dann erst essen dürfen (und zwar ganz andere Mengen als das Tröpfchen zur Blutzuckermessung, die mir inzwischen schon als Argument diente, endlich mal wieder irgendwas essen zu dürfen - Leute, mein Blutzucker ist ja schon so niedrig!) ... spürte ich meinen rechten Fuß nicht mehr, das ganze Bein war irgendwie taub und die Ärztin, die dann auch den Kaiserschnitt machte, sagte mir Tage später meine Reflexe seien auch nicht mehr gut gewesen.

Sie sagte bei der letzten Untersuchung vor dem Kaiserschnitt:

"Und jetzt ist schluss. Jetzt holen wir das Kind!"

Ich war tierisch erleichtert. Ich erinnere mich dunkel, dass ich sie angefleht hatte, dieses Theater endlich zu beenden. Sie war noch fix und fertig, dass ich zu ihr gesagt habe, das Experiment mit dem Wehengel sei ja ganz nett gewesen, aber mir würde es nun wirklich reichen und ich will jetzt einen Kaiserschnitt und zwar sofort. Und ich entbinde hier ganz sicher nicht auf natürlichem Wege und überhaupt geht es mir viel zu schlecht.

Ich habe es dann sogar tatsächlich noch geschafft mir meine schmutzigen Füße noch vor dem Eingriff zu waschen. Ich war seit zwei Tagen barfuß im Krankenhaus umherspaziert, weil durch die Wassereinlagerungen meine Füße so extrem geschwollen waren, dass mir keine Schuhe auch nur annähernd normal gepasst hätten.

Schwester Christina, die noch während Fynns Stillzeit eine unserer Babysitterinnen werden sollte, und zwei andere nette Schwestern bereiteten mich schnellstmöglich auf die Operation vor. Christina half mir noch in frische Stützstrümpfe und dann ging es in Richtung Kreissaal, wo mir die zuständige Hebamme noch schnell einen Katheder legte und mir andauernd Spuckschalen reichte, weil ich vor lauter dickem Speichel und Gerülpse schon gewürgt habe.

Der Anästhesist war begeistert das ich Chaoten-Schwangere, die natürlich auch noch was gegessen hatte, was theoretisch nicht hätte sein dürfen, immerhin unbedingt eine Vollnarkose wollte.

Ich wollte nur noch schlafen. Mich aus diesem ganzen Quatsch zurückziehen. Wie soll ich denn so einen Scheiß sonst aushalten? Da müssen die mein Baby vorzeitig aus mir herausschneiden, weil mein dummer Körper vollständig versagt. Was soll ich denn davon halten?

Da kann ich mich echt nur noch verabschieden. Damit habe ich nichts zu tun. Wie sie haben dich aus meinem Bauch rausgeholt? Ich habe geschlafen. Ich war nicht dabei.

Aber der Papa, der stand vor der Tür des OPs und die Kinderärztin hat dich gleich im Empfang genommen und die Kinderkrankenschwester war da und sie haben dich auf die Kinderintensivstation gebracht und du hast ein paar Nächte im Inkubator geschlafen. Und als du zur B-Null gebracht wurdest, da sind zufällig sogar Papa und deine beiden großen Geschwister und Christoph mit dir im Aufzug gefahren. So konnten Nick und Lysan dich wenigstens kurz mal sehen. Denn auf die Kinderintensivstation durften sie nicht. Das dürfen wegen der Ansteckungsgefahr nur ältere Geschwister ab 12 Jahren.

Und ich, ich lag in meinem Bett und wollte nur schlafen, immer nur schlafen um ja nicht zu realisieren, was uns da schreckliches passiert ist.

 
 

 

 
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