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Lange während der Schwangerschaft sah es so aus, als ob sich auch meine Beziehung zu unserem dritten Kind nicht anders gestalten würde, als die zu den beiden anderen.

Als sich dann aber immer deutlicher abzeichnete, dass meine Schwangerschaft mit Fynn mit einer frühen Geburt enden würde, war klar, dass hier Entscheidendes anders war.

Ich konnte die Kinderintensivstation schon anschauen, noch während ich in der Woche noch schwanger zur Beobachtung im Krankenhaus lag bzw. herumlief. Danach fand ich immer mehr zu der Erkenntnis, dass wenn es medizinisch ohnehin unumgänglich ist, dass das Kind vorzeitig geholt wird, ich unbedingt zeitig lernen muss loszulassen.

Loszulassen den Gedanken an ein normales Ende dieser Schwangerschaft, vor allem loszulassen die Idee, dass mal wieder alles so perfekt wie möglich sein sollte.

Ich habe mir vorgestellt, dass Fynnie zu einem sehr frühen Zeitpunkt auf eine kleine Klassenfahrt geht, weil es eben so ist und weil wir ja sonst auch möglicherweise beide nicht mehr leben würden. Und da ich sicher bin, dass Fynn leben wollte, habe ich beschlossen, ihm zu erlauben eben so früh schon auf seine Reise zu gehen.

Als ich dann nach der Entbindung bloß immer nur noch schlafen wollte, hatte ich auch wirklich keinen besonderen Drang mein Bett überhaupt irgendwie zu verlassen. Ich hatte mein Kind verloren, so fühlte es sich für mich an, ich hatte zwar überlebt, aber mein Baby war ja gar nicht bei mir. Für was also mich anstrengen. Müde war ich außerdem ja auch.

Christina kam irgendwann nach einem oder zwei Tagen in mein Zimmer und sagte, die B-Null habe angerufen und entweder ich käme jetzt mein Baby besuchen oder eben an diesem Tag überhaupt nicht mehr. Sie bot mir an mich in einem Rollstuhl hinzufahren, aber auf meinen Wunsch hin, hat sich mich dann sogar mitsamt meinem ganzen Krankenbett an Fynnies Bettchen gefahren. Da lag er noch im Inkubator, wurde aber schon nach ein paar Tagen ins Wärmebettchen verlegt.

Es war schön, endlich bei ihm zu sein. Endlich wieder mit ihm zu reden, wenn ich auch noch nicht aufstehen konnte.

Am nächsten Tag haben die Krankenschwestern mit mir aufstehen und laufen geübt und mich darin unterstützt mich wenigstens wieder ein bisschen zu waschen. Obwohl ich das alles im ersten Moment vollkommen überflüssig fand, tat es mir dann doch so gut wie lange nichts mehr.

Ich bin dann sogar bald zu Fuß zu Fynnie gegangen, d.h. die Etage habe ich natürlich schon noch per Aufzug gewechselt. Die Kinderkrankenschwestern auf der B-Null haben sich aber von mir gewünscht, ich solle meine Kräfte einteilen, solange der Kaiserschnitt noch so frisch ist, solle mit dem Rollstuhl kommen und kann dann unten bei Fynn herumlaufen und ihn auch tragen und wickeln und überhaupt pflegen.

Langsam wurde alles besser. Bloß Milch hatte ich keine für meinen kleinen Sohn. Das hat mich wirklich fix und fertig gemacht.

Aber wie man unter dem Button "Die Stillzeit" nachlesen kann, ist das ja auch geworden.

Dyadenmäßig hat es uns sehr gut getan, dass Jochen, Fynnies Vater, nach einer heftigen Antibiose eine Pilzinfektion hatte und mich aus Hygienegründen nicht oder nur wenig bei der Pflege des Babys unterstützen konnte. Zu dem Zeitpunkt war Fynn schon vier Monate alt und wir also schon etwas mehr als drei Monate mit dem Baby zuhause.

Ich hatte Fynnie die ganze Zeit wieder nur bei mir. Es war anstrengend, ich habe mir ein Ende dieser Zeit gewünscht, so wie es normalerweise nur am Ende einer Schwangerschaft auftritt. Das war wie ein Nachholen dieses Stückchens, das uns beiden leider so gefehlt hat. Ich habe ihn herumgeschleppt, habe alles, aber auch alles mit ihm gemacht, musste und konnte ihn mit niemandem groß teilen. So wie eben auch während der Schwangerschaft die Leute nur mal eben eine Weile die Hand auf den Bauch der Schwangeren legen.

Inzwischen ist Jochen längst wieder gesund und alles ist, wie es sein sollte. Und ich genieße die Zeit mit meinem kleinen Fynnielein, bis er demnächst irgendwann in dieses dumme Trotzalter kommt von dem ab wir uns allerseits auf den Kindergartenstart im September 2012 freuen werden.


 
 

 

 
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